Aktuelles aus der WIR

WIR – Werkstatt für Integration und Rehabilitation gGmbH
Gemeinsame Stellungnahme des Werkstattrats und der Frauenbeauftragten der WIR gGmbH zum Gendern in Texten, Formularen, den Sozialen Medien, dem Internetauftritt und allen anderen Schriftstücken [innerhalb des Werkstattalltags]

Gemeinsame Stellungnahme des Werkstattrats und der Frauenbeauftragten der WIR gGmbH zum Gendern in Texten, Formularen, den Sozialen Medien, dem Internetauftritt und allen anderen Schriftstücken [innerhalb des Werkstattalltags]

Der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte setzen sich aktiv für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung - psychischen Erkrankungen im Besonderen - und gegen deren Stigmatisierung ein. Wir streiten auf allen Ebenen für die Achtung der Würde und des Selbstbestimmungsrechts der betroffenen Menschen und begegnen allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Religion oder sozialer und ethnischer Herkunft. Vor dem Hintergrund der Geschichte der Werkstätten für Behinderte Menschen bekennen wir uns zu den Prinzipien der Vielfalt, der Integration und der Inklusion.

Dementsprechend stellen wir uns auch gegen eine Ausgrenzung von Menschen diverser Geschlechter oder nicht-binärer sexueller Orientierung, müssen jedoch klar festhalten, dass dieses Anliegen NICHT innerhalb der Alltagssprache umgesetzt werden kann und nicht umgesetzt werden darf.

"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt"

Immanuel Kant (1724-1804)

"Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet."

Matthias Claudius (1740-1815)

Verständliche, zugängliche und lesbare Sprache wird durch Gendern nicht gewährleistet!

Sternchen, Doppelpunkte oder auch substantivierte Partizipien und Adjektive machen Texte nicht nur länger und leseunfreundlich, sondern stören das Leseverständnis erheblich: Gerade im WfbM-Zusammenhang, in dem aufgrund von verschiedenster [vor allem kognitiver] Einschränkungen, einer schlechten Alphabetisierungsquote und unterschiedlichster Lese- und Sprechhemmnisse eine Einfache und Leichte Sprache im Miteinander unumgänglich ist, können wir eine künstliche Änderung und Anpassung der Sprache nicht befürworten. Wir bitten mit Nachdruck um Nachsicht, Geduld und Verständnis für den Umstand, dass die grundlegende [gute und moralisch wertvolle!] Idee des Genderns nicht zu Lasten eines großen Teils der Belegschaft eingeführt werden kann, der vom Text- und Sprachverständnis damit behindert und ausgegrenzt wird.

Wir begrüßen jedoch ausdrücklich eine den Texten und Formularen vorweggeschickte, kurze Erklärung, dass im [folgenden] Text auf das Gendern verzichtet wird, ohne dass dies eine Diskriminierung darstellen soll und mit dem Leseverständnis der Mehrheit der Adressaten begründet wird!

Hürth, den 27.04.2023

Dirk Fensterseifer

Vorsitzender Werkstattrat

Elke Joisten-Rosin

Frauenbeauftragte

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